PRESSEMITTEILUNG – Keine Vermietung von Räumen durch die Gemeinde Henstedt-Ulzburg

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

am Sonnabend, 12.6.2021, möchte die AfD im Bürgerhaus Henstedt-Ulzburg einen Kandidaten im Kreis Segeberg zur Teilnahme an der Bundestagswahl wählen.

Die Initiative Aufstehen gegen Rassismus – Schleswig-Holstein hat wegen der erneuten Vermietung von Räumen durch die Gemeinde Henstedt-Ulzburg an die AfD einen Offenen Brief an die Bürgermeisterin Schmidt geschrieben.

Unverständlich ist uns ebenfalls, über die im Brief hinaus geäußerten Fakten zur AfD, weshalb die Gemeinde auch nach dem 17.10.2020, als ein Auto gegen Teilnehmer*innen der Kundgebung gegen die AfD-Veranstaltung gelenkt wurde, dieser Partei wieder einen Raum gibt. Bei diesem Übergriff von Anhänger*innen der AfD wurden Verletzte bewusst in Kauf genommen.
Dies, im Zusammenhang mit den im Offenen Brief geschilderten Tatsachen zur AfD, lässt uns die Forderung wiederholen: Keine Räume für die AfD!
Wir kämpfen gemeinsam für eine solidarische Gesellschaft, in der Rassismus und Faschismus keinen Nährboden mehr finden. Unsere Alternative heißt Solidarität!

Mit freundlichen Grüßen

 

Offener Brief an die Bürgermeisterin der Stadt Henstedt-Ulzburg

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Schmidt,

am Sonnabend, 12.6., führt die Partei „Alternative für Deutschland – AfD“ eine Veranstaltung im Bürgerhaus Henstedt-Ulzburg durch.

Die politischen Themen Migration, Familie und Sicherheit stehen für Rassismus, Islamfeindlichkeit und Antisemitismus, für (Hetero-) Sexismus und Antifeminismus sowie für soziale Demagogie. Ihre Politik beruht auf Unmenschlichkeit und sozialem Ausschluss, ihre Ideologie ist völkischer Nationalismus.

In der AfD sind Rassist*innen und Faschist*innen aktiv. Mit ihrer Propaganda und ihrem Auftreten in der Öffentlichkeit und in den Parlamenten ist die AfD mit verantwortlich für Gewalttaten, bis hin zu Morden, an politischen Gegnern, Frauen, Geflüchteten, Migrant*innen und Menschen, die sie als minderwertig ansehen.
Diese Menschenverachtung zeigt die AfD aktuell auch in der Corona-Pandemie mit ihrer politischen Nähe und teilweise personellen Unterstützung der Querdenken-Bewegungen und der Corona-Leugnung.
Ein Gerichtsurteil sagt, dass Björn Höcke ein Faschist genannt werden kann und bestätigt unsere Einschätzung zu dieser Partei.

Als Teil der bundesweiten Initiative „Aufstehen gegen Rassismus“ sind wir in Schleswig-Holstein als breites Bündnis aktiv. Unser Ziel ist es, dem öffentlichen Auftreten der AfD unseren Willen für eine solidarische Gesellschaft entgegenzusetzen.

Die Gemeinde Henstedt-Ulzburg formuliert in ihrem Leitbild einen humanistischen und weltoffenen Anspruch: „Die Menschen mit ihren vielfältigen Bedürfnissen stehen im Mittelpunkt. Ihre Gleichwertigkeit ist für uns selbstverständlich, insbesondere die Gleichstellung von Frauen und Männern. Unser Zusammenleben ist geprägt von Mitmenschlichkeit, von Respekt voreinander und Verständnis füreinander.“

Wir fragen Sie, Frau Bürgermeisterin Schmidt, wie Sie dieses Leitbild Ihrer Gemeinde mit der Duldung einer solchen Partei in Ihren Räumen in Einklang bringen können?

Wir sehen, im Gegensatz zu Ihnen, nicht „dass eine Demokratie sich mit einer Partei wie der AfD auseinandersetzen müsse und das aushalten müsse.“ (Zitat KN, 8.6.2021)

Wir fordern: Der AfD dürfen Demokrat*innen nirgendwo Raum geben!
Schon gar keine Räume, die sich in öffentlicher Verwaltung befinden.

Es geht nicht um Meinungsfreiheit – die selbstverständlich für uns ein hohes Gut ist!
Wir lassen uns von der Erkenntnis leiten:
Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!

Wir fordern Sie auf, der AfD die Nutzung des Bürgerhauses und anderer kommunaler Einrichtungen zu untersagen!
Damit setzen Sie dann ein Zeichen für Solidarität und Menschenwürde.

Mit freundlichen Grüßen

 

PRESSEMITTEILUNG – 05. Juni 2021

Angst vor der Öffentlichkeit

Die AfD-Schleswig-Holstein will auf ihrem Parteitag am 5.6. 2021 einen neuen Vorstand und am 6.6.2021 die Listenkandidaturen für die Bundestagswahl bestimmen.

Der Landesparteitag sollte geheim gehalten werden. Nur weil einige Anwärter*innen auf Vorstandsposten und Kandidatur vorher Unterstützung ihrer Getreuen über Facebook einholten, wurde der Termin öffentlich bekannt. Der Landesverband der AfD-Schleswig-Holstein hatte sich erst gestern geäußert und mitgeteilt, dass der Parteitag „an einem für die Öffentlichkeit geheim gehaltenen Ort“ stattfinden soll. Entsprechend wurden Medien erst durch unser Bündnis auf den Parteitag aufmerksam gemacht.

Von Interesse für die Medien ist hier auch der interne Streit in der AfD-Schleswig-Holstein, den diese unter anderem an der Person Doris von Sayn-Wittgenstein festmachen, die nach ihrem Ausschluss aus der Partei sich mit Gerichtsbeschluss wieder hineingeklagt hat.

Ist es Angst vor der öffentlichen Meinung und möglichen Aktivitäten gegen ihren Parteitag, dass der Parteitag heimlich durchgeführt werden sollte? Oder ist die Scheu des öffentlichen Austragens der Flügelkämpfe und der Streit um Macht in der AfD?

Für uns spielt der Grund der Geheimhaltung letzten Endes keine Rolle.

Wir stellen gegen die AfD unsere Geschlossenheit und die gemeinsame Stärke!

Für unsere Initiative „Aufstehen gegen Rassismus – Schleswig-Holstein“ gibt es keinen Anlass unsere Haltung zu dieser Partei und ihren Mitgliedern zu verändern. Und wir sagen klar und eindeutig: Der AfD darf kein Raum gegeben werden, um sich zu versammeln!

Wenn die AfD-Schleswig-Holstein zerstritten und gespalten ist, bleibt sie doch die Partei, in der Rassist*innen und Faschist*innen aktiv sind. Mit ihrer Propaganda und ihrem Auftreten in der Öffentlichkeit und in den Parlamenten ist die AfD mit verantwortlich für Gewalttaten, bis hin zu Morden, an politischen Gegnern, Frauen, Geflüchteten, Migrant*innen und Menschen, die von dieser Partei als minderwertig angesehen werden.

Diese Menschenverachtung zeigt die AfD nicht nur in ihrer rassistischen Haltung zu Flucht und Asyl, zu anders Denkenden, sondern auch in der Corona-Pandemie mit ihrer politischen Nähe und teilweise personellen Unterstützung der Querdenken-Bewegungen und der Corona-Leugnung.

Immer noch gilt, was wir in unserer Gründungserklärung von 2017 sagen:

„Wir haben festgestellt, dass die AfD kein plötzlich auftretendes Phänomen ist, sondern vorhandene nationalistische, rassistische, sexistische und andere Ressentiments aufgreift, dass sie nicht umsonst als parlamentarischer Arm der rassistischen Pegida-Bewegung verstanden wird. Ihre politischen Themen Migration, Familie und Sicherheit stehen für Rassismus, Islamfeindlichkeit und Antisemitismus, für (Hetero-) Sexismus und Antifeminismus sowie für soziale Demagogie. Ihre Politik beruht auf Unmenschlichkeit und sozialem Ausschluss, ihre Ideologie ist völkischer Nationalismus.“

Deshalb werden wir auch in den bevorstehenden Wahlkämpfen zur Bundestagswahl im September 2021 und zur Landtagswahl im Mai 2022 wird „Aufstehen gegen Rassismus – Schleswig-Holstein“ aktiv sein und die Propaganda und das Handeln der AfD nicht unwidersprochen lassen.

„Wir werden Aktionen der AfD und anderer rechter Akteure im Wahlkampf entgegentreten mit Aktionen des Protestes und des zivilen Ungehorsams. Wir werden auch rassistische Wahlplakate nicht unwidersprochen lassen. Wir wollen bunte, vielfältige, phantasievolle Aktionen, an denen sich viele Menschen beteiligen können. Von unseren Aktionen wird dabei keine Eskalation ausgehen.“ (Gründungserklärung 2017)

Wir kämpfen gemeinsam für eine solidarische Gesellschaft, in der Rassismus und Faschismus keinen Nährboden mehr finden. Unsere Alternative heißt Solidarität!

Angst vor der Öffentlichkeit?

Die AfD-Schleswig-Holstein führt am Sonnabend, 5.6. ihren Landesparteitag mit der Wahl zum Vorstand und am Sonntag, 6.6.2021 ihre Versammlung zur Aufstellung der Listenkandidaturen für die Bundestagswahl durch.

Die Hinweise darauf kamen über Mitglieder der AfD, die sich über Facebook als Kandidaten vorstellten und um Stimmen ihrer Getreuen zu erhalten.

Auf der Internetseite des Landesverbandes der AfD-Schleswig-Holstein war zu diesem Zeitpunkt noch kein Wort darüber zu lesen.

Selbstverständlich interessiert es die Initiative „Aufstehen gegen Rassismus – Schleswig-Holstein“, wenn diese Partei mit Faschisten in ihren Reihen eine Versammlung dieser Größenordnung durchführen möchte. Denn selbstverständlich nehmen wir, wie in den vergangenen Jahren, die Ankündigung von AfD-Veranstaltungen wahr. Und wir  machen deutlich, dass der Partei und ihren Mitgliedern kein Raum gegeben werden darf, um sich zu versammeln. „Angst vor der Öffentlichkeit?“ weiterlesen